Aus eigener Kraft Luft holen: Was für Gesunde selbstverständlich ist, müssen beatmete Patient:innen oft mühsam wieder erlernen. Am St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt begleitet ab sofort ein spezialisiertes Team Betroffene in dieser sensiblen Phase – auf einer eigens eingerichteten Weaning- und Heimbeatmungsstation.
„Die neue Weaning- und Heimbeatmungsstation bildet eine wichtige Schnittstelle zwischen unserer Intensivstation und der außerklinischen Rehabilitation und stellt ein wichtiges Versorgungsangebot dar“, erklärt Prof. Dr. med. Charalambos Tsagogiorgas, Chefarzt Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. „Viele unserer Patient:innen sind wochenlang beatmet worden. Wenn der Körper dann plötzlich wieder selbst arbeiten muss, ist das kein Schalter, den man einfach umlegt. Wir begleiten diesen Übergang Schritt für Schritt.“
Ziel der spezialisierten Einheit ist es, Patient:innen nach längerer Beatmung (Weaning) strukturiert und individuell von der maschinellen Unterstützung zu entwöhnen – und die Versorgung nahtlos in die außerklinische Intensivpflege zu überführen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Ausbau ambulanter und telemedizinischer Strukturen. Hausbesuche durch spezialisierte Fachkräfte, digitale Therapieanpassungen und gezielte Potenzialerhebungen sorgen für lückenlose Betreuung, helfen Risiken früh zu erkennen und vermeiden unnötige Krankenhausaufenthalte.
Unter der ärztlichen Leitung von Dr. Havkic wird die Weaning- und Heimbeatmung interdisziplinär und ganzheitlich ausgerichtet. „Die Weaning- und Heimbeatmungsmedizin erfordert eine umfassende Betrachtung des Patienten. Unser Team aus Pneumologen, Physiotherapeuten, Logopäden und weiteren Fachkräften sorgt dafür, dass Patienten optimal betreut werden“, erklärt Dr. Havkic. „Unsere Verantwortung endet nicht mit der akuten Lebensrettung. Gerade Patienten mit schweren Krankheitsverläufen brauchen menschliche Zuwendung und langfristige Unterstützung. Genau dafür steht unser Team – von der akuten Versorgung bis zur nachhaltigen Begleitung im Alltag.“
Das Besondere an der Station ist auch eine eigene Atmungstherapeutin (DGP zertifiziert). Petra Weinelt übernimmt hier ein sehr breites Aufgabenspektrum. Dieses reicht von der Planung und Umsetzung der übergeordneten Weaning-Strategie bis hin zur Auswahl und Anpassung von Heimbeatmungsgeräten und Schulung von Patient:innen und Angehörigen im Umgang mit diesen. Ihre Expertise fließt insbesondere an der Schnittstelle zwischen Klinik und Zuhause gezielt in die Versorgungskonzepte ein.
Links
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Kontakt
Dr. med. (Univ. Tuzla) Amel Havkic, MBA
Ärztlicher Leiter Weaning- und Heimbeatmung
T 069 7939-4131
Über das St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt
Das St. Elisabethen Krankenhaus in Frankfurt Bockenheim blickt auf eine lange Tradition als zentrale Anlaufstelle in der Grund- und Regelversorgung der Region zurück und hat sich gleichzeitig als hochspezialisierter Anbieter medizinischer Leistungen etabliert. Seit der Übernahme durch die Artemed Klinikgruppe im August 2019 zeichnet sich das Haus durch klare fachliche Schwerpunkte und die Ausbildung interdisziplinärer Zentren aus. Es ist Teil des universitären Thoraxzentrums Frankfurt und verfügt außerdem über ein Zentrum für Verdauungsorgane, ein Zentrum für den Bewegungsapparat mit einem Alterstraumazentrum sowie ein Zentrum für Gynäkologie und Geburtshilfe.
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Über die Artemed SE
Die Artemed Gruppe mit Sitz im oberbayerischen Tutzing ist ein mittelständisch geprägtes Gesundheitsunternehmen mit über 10.000 Mitarbeitern, dem 18 Krankenhäuser in ganz Deutschland und zwei in China angehören. Weiter betreibt die Artemed durch eine eigene Stiftung medizinische Projekte in Myanmar, Tansania und Bolivien. Die Artemed Kliniken zeichnen sich durch höchste klinische Kompetenz sowohl in der Grund- und Regelversorgung, in der Not- und Dringlichkeitsversorgung sowie hochspezialisierten medizinischen Bereichen aus.